Kata-Seminar in Marl mit Meister Shiro Yamamoto

Die DJK-Judoka Bernard Freitag (l.) und Marcel Mülder (2. v. r) nahmen an einem Kata-Seminar in Marl teil. DZ-Foto: Marco Steinbrenner
Dülmen (mast). „Das war ein Lehrgang, der so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird“, stellten Bernard Freitag und Marcel Mülder nach der Teilnahme an einem Kata-Seminar der ganz besonderen Art in der Marler Rundsporthalle fest. Der japanische Meister Shiro Yamamoto (Träger des achten Dan), ehemalige Cheftrainer der kaiserlichen Polizei sowie des Kodokan (Welt-Judo-Zentrale) in Tokio, war der Einladung des Judoklub Bushido Westerholt zum zweitägigen Seminar gefolgt.
Aus dem ganzen Bundesgebiet reisten Sportler an, um von Sensei zu lernen. Die weiteste Anreise hatten Judokas aus Dresden und Hamburg. Das Alter der Teilnehmer war von 17 (wie beispielsweise Mülder) bis in die 70er breit gestreut und zeigte, „dass Judo bei entsprechender Vermittlung in den Vereinen eine Lifetimesportart ist“, so der Japaner.
Die beiden DJK-Teilnehmer erkannten sehr schnell, welche Ansprüche der japanische Meister stellte. Es ging nicht nur um Perfektion. Vielmehr wurde mit Ernsthaftigkeit und Fleiß von allen Kämpfern erwartet, „sich voll und ganz dem Üben zu widmen“. Diese Worte verfehlten ihre Wirkung auf der 400 Quadratmeter großen Matte nicht In einer konzentrierten und von Aufmerksamkeit geprägten Atmosphäre wurden die Techniken der Katame-No-Kata und der Ju-No-Kata geübt.
Trotz der Mattengröße und dem unterschiedlichen Leistungsniveau behielt Yamamoto Sensei den Überblick und fand hilfreiche Worte. Neben den geübten Techniken waren nach Meinung von Bernard Freitag auch die Ansichten und Weisheiten „sehr hilf- und lehrreich“. Sensei verwies auf die Ursprünge des Judo und forderte, sich auch mit der Geschichte dieser asiatischen Kampfsportart auseinander zu setzen. In diesem Zusammenhang wurde ein japanisches Sprichwort benutzt, das übersetzt soviel bedeutet: „Wenn Du ein Glas Wasser trinkst, dann denke auch an den, der den Brunnen gegraben hat.“ In einer anschließenden Diskussion wurde zudem auf die Werte des Judo hingewiesen. Respekt, die Verantwortung für den Partner, gegenseitiges Vorankommen und die Erziehung zur Selbstdisziplin sind nur einige der wichtigen Elemente. Auch im nächsten Jahr wird Yamamoto Sensei nicht zuletzt aufgrund der durchweg positiven Resonanz in Marl sein. „Auch wir überlegen, ein zweites Mal an seinem Seminar teilzunehmen, denn die dort vermittelten Erkenntnisse können hervorragend in den täglichen Trainingsbetrieb mit einfließen“, so Freitag.
Letzte Änderung: 20.12.2011